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Release-Fahrplan: Wo steht Blender 5.0 gerade?

Blender 5.0 ist offiziell in der Beta-Phase. Laut den Release Notes läuft die Beta bis zum 5. November 2025, gefolgt vom Release Candidate (RC) am 5. November und der finalen Veröffentlichung am 11. November 2025. Der Zeitplan ist im offiziellen Milestone „5.0“ dokumentiert und bestätigt die Phasen: Alpha (seit 4. Juni 2025), Beta (seit 8. Oktober 2025), RC (5. November) und Release (11. November).

Quellen: Release Notes 5.0, Milestone 20 (5.0), Blender: Projekte 2025

Warum 5.0 wichtig ist: eine Hauptversion mit Bruchstellen

Der Sprung auf die Hauptversion 5.0 markiert nicht nur einen symbolischen Meilenstein – er steht auch für einen Entwicklungsschub, der bewusst Raum für größere, teils rückwärtsinkompatible Änderungen schafft. Das Ziel: langlebige Architekturentscheidungen, bessere Performance, moderne Pipelines und eine klarere Zukunftsstrategie für Assets, Animation und Farbmanagement.

Ein konkretes Beispiel für eine solche Umstellung: Der Collada-Import/Export wurde bereits mit Blender 4.2 als veraltet markiert. In den Blender 4.5 LTS Release Notes ist festgehalten, dass 4.5 die letzte Version mit Collada-Support ist – der Support wird in Blender 5.0 entfernt. Das ist ein klarer Hinweis darauf, dass mit 5.0 Altlasten entschlackt werden, um Platz für moderne Workflows zu schaffen.

Animation 2025: Der große Wurf für Animatorinnen und Animatoren

Die wohl sichtbarsten Neuerungen in Blender 5.0 betreffen die Bereiche Animation und Rigging – unter dem Langzeitprojekt „Animation 2025“. Die Entwicklerinnen und Entwickler haben dafür in den vergangenen Jahren umfangreiche Grundlagen gelegt. Ein Einblick in die Roadmap und den Developers Blog zeigt, wohin die Reise geht: Ein moderneres, schichtbasiertes Animationssystem, produktive Kurven-/Keyframe-Workflows, sowie Robustheit und Performance in Produktionsszenarien.

Quellen: Developers Blog: Animation 2025 – Progress & Planning, Release Notes 5.0

Layered Animation („Baklava“): Nicht-destruktiv, übersichtlich, skalierbar

Die Einführung eines schichtbasierten Animationssystems (Codename „Baklava“) zählt zu den meistdiskutierten Neuerungen. Ziel ist es, Animationen modular und nicht-destruktiv aufzubauen – ähnlich wie Layer in der Bildbearbeitung. Denkbar sind Layer für Grundbewegung, Details, Korrekturen oder Zyklus-Varianten, die sich individuell wiegen, muten oder neu kombinieren lassen. Das reduziert Friktion im Iterationsprozess und erleichtert Teamarbeit an Performances, Szenenvarianten und Retakes.

Kurven, Kanäle, Dope Sheet: Beschleunigte Alltagsarbeit

Parallel dazu wird an den Animation Channels, dem Dope Sheet und dem Graph Editor gearbeitet. Im Fokus stehen bessere Übersicht, effizientere Selektion und Editing, konsistente Keying-Setups und ein flüssiges Navigieren zwischen Layern, Actions und Kanälen. Gerade für umfangreiche Rigs oder dichte Keyframe-Szenen sind ergonomische Verbesserungen und Performancegewinne Gold wert.

Rigging & Constraints: Stabilität für komplexe Charaktere

Mit der Aufwertung der Animationsschicht müssen Rigging-Features – inklusive Constraints, Bone Collections und Deformer – mithalten. Für 5.0 liegt der Schwerpunkt weniger auf exotischen neuen Constraint-Typen als auf der Stabilität und Planbarkeit bestehender Werkzeuge: saubere Evaluations-Reihenfolgen, nachvollziehbare Abhängigkeiten, konsistente Pose-/Action-Verwaltung und insgesamt solidere Interoperabilität mit dem neuen Layer-Ansatz.

Assets & Pipeline: Ordnung, Wiederverwendbarkeit, Teams

Blenders Asset-Workflow hat seit 3.x enorm zugelegt. Mit 5.0 rückt nun die Produktionsreife in großen Teams und Pipelines noch stärker in den Vordergrund. Die offizielle Jahresvorschau 2025 hebt Projekte hervor, die auf Wiederverwendbarkeit, Versionierung, Stabilität und Pipeline-Tauglichkeit zielen – von Asset-Bibliotheken bis zu verlässlichen Overrides.

  • Asset-Verwaltung: Mehr Struktur in Bibliotheken, klarere Metadaten, robustes Referenzieren und bessere UX für das Auffinden, Platzieren und Aktualisieren von Assets.
  • Pipeline-Fokus: Verbesserungen rund um Austauschformate (z. B. USD), konsistente Namenskonventionen und saubere Referenzbeziehungen, damit große Produktionen sicher iterieren können.
  • Pose- und Rig-Assets: Für Animations-Teams sind wiederverwendbare Posen, Controller-Setups und Rig-Bausteine essenziell – 5.0 stärkt den Fluss zwischen Asset Browser, Rig und Animator-Workflows.

Quelle: Projekte 2025 – Blender.org

Farbmanagement und Bildpipeline: Konsistenz von Viewport bis Grading

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Farbpipeline. Im produktionsnahen Kontext geht es um zuverlässige Farbwiedergabe über Viewport, Render, Compositing und Export hinweg. Der Blick nach 2025 legt nahe, dass Blender hier auf klar dokumentierte, moderne Workflows setzt – mit robusten Farbräumen, Display-Transform-Optionen (z. B. HDR-Workflows) und sauberer Integration in externe Toolchains. Ziel: Weniger böse Überraschungen beim Wechsel zwischen Geräten, Plattformen und Team-Stationen.

Breaking Changes und Migration: Was du jetzt wissen solltest

Mit 5.0 kommen notwendige Brüche. Die wichtigste bestätigte Änderung ist die Entfernung des Collada-Import/Export (bereits in 4.5 LTS angekündigt). Wer Collada noch im Einsatz hat, sollte möglichst früh auf Alternativen (z. B. glTF, FBX, USD) umsteigen und die eigenen Export-/Importketten testen.

  • Add-ons prüfen: Beta laden, Add-ons in einer Kopie der Produktionsumgebung testen und Issues melden. Hauptversionen bringen oft API-Anpassungen mit sich.
  • LTS-Strategie: Wer mitten in der Produktion steckt, bleibt besser auf 4.5 LTS, bis 5.0 die RC-/Release-Phase durchlaufen hat und Add-ons aktualisiert sind.
  • Datei- und Asset-Kompatibilität: Tests mit kritischen Szenen, Bibliotheken und Rigs einplanen. Library Overrides, Proxies/Links und Asset-Pfade auf Robustheit in 5.0 prüfen.

Community-Radar: UI-Details, Pivot-Controls und Mesh-Normalen

In den Community-Threads kursieren Diskussionen zu Pivot-Controls, Normals-Setzen und Kurven-Tools. Solche Threads sind wertvoll, aber oft noch Work-in-Progress oder UX-Designstudien. Für verbindliche Aussagen gilt: offizielle Release Notes und die Milestones haben Vorrang. Wer konkret planen muss, hält sich am besten an die dort dokumentierten Änderungen und testet die Beta gezielt gegen eigene Anwendungsfälle.

So testest du die Beta – und bereitest dein Team vor

Die 5.0-Beta kannst du direkt über die offiziellen Blender-Seiten beziehen (die Release Notes verlinken auf den aktuellen Stand). Empfohlener Ablauf für Studios wie für Solo-Creators:

  • Sandbox-Setup: Beta parallel zur stabilen Version installieren, getrennte Config-Ordner nutzen.
  • Feature-Sprints: Animation-Layer, Graph/Dope-Verbesserungen, Asset-Workflows und Farbmanagement gezielt ausprobieren.
  • Kompatibilitätstests: Schlüsselszenen, Rigs, Add-ons, Render-Farm-Setups und Austauschformate (z. B. USD, glTF) iterativ testen.
  • Issue-Reporting: Bugs und Regressionen früh melden – je früher, desto größer die Chance, dass sie bis RC/Release gefixt sind.

Quellen: Übersicht Release Notes (Versionsstatus), Release Notes 5.0

Blick nach vorn: 5.0 als Basis, 5.1 schon in der Pipeline

Während 5.0 kurz vor der Zielgeraden steht, läuft die 5.1-Entwicklung bereits in der Alpha. Das unterstreicht den zyklischen Charakter der Blender-Entwicklung: Große Architekturentscheidungen landen in .0, während .1 und folgende Versionen die neuen Systeme runden, beschleunigen und mit Detailfeatures anreichern. Wer 5.0 früh adaptiert, sichert sich also einen Vorsprung, wenn 5.1 die nächsten Iterationen bringt.

Quelle: Release Notes Übersicht

Fazit: Der November wird animiert – und organisiert

Blender 5.0 ist mehr als ein Versionssprung: Es ist ein strategisches Update, das Animation und Rigging mit einem modernen Layer-System auf neue Beine stellt, Asset- und Pipeline-Themen produktionsnäher macht und die Farbpipeline konsistenter ausrichtet. Für Produktionen bedeutet das: jetzt Beta testen, Add-ons und Assets validieren, Migrationspfade festlegen – und dann den RC im November im Blick behalten. Wer seine Hausaufgaben macht, profitiert ab dem 11.11. von einem Blender, das für komplexe Teams, dichte Animationslasten und realistische Produktionsanforderungen spürbar besser gerüstet ist.

Tipp zum Schluss: Roadmaps können sich ändern. Halte regelmäßig Ausschau in den offiziellen 5.0 Release Notes und im Milestone-Tracker, um auf dem neuesten Stand zu bleiben.

Häufig gestellte Fragen zu Blender 5.0

Die finale Veröffentlichung von Blender 5.0 ist für den 11. November 2025 geplant, nach der Beta-Phase (bis 5. November) und dem Release Candidate (ab 5. November).
Das ‚Baklava'-System führt schichtbasierte Animationen ein, die nicht-destruktiv und modular sind. Es ermöglicht Layer für Grundbewegungen, Details oder Korrekturen, die sich individuell anpassen oder kombinieren lassen, um Teamarbeit und Iterationen zu erleichtern.
Collada wurde in Blender 4.5 LTS als veraltet markiert. Mit 5.0 wird der Support entfernt, um Platz für moderne Austauschformate wie glTF, FBX oder USD zu schaffen.
Lade die Beta von der offiziellen Blender-Website herunter und installiere sie in einer Sandbox-Umgebung. Teste gezielt Features wie Animation-Layer, Asset-Workflows und Farbmanagement.
Für laufende Produktionen empfiehlt sich die Nutzung von Blender 4.5 LTS, bis 5.0 die Release-Phase erreicht und Add-ons sowie Assets getestet sind.

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