Photogrammetrie – die Wissenschaft der Erstellung präziser 3D-Modelle aus Bildmaterial – hat durch den Einsatz leistungsfähiger Computersysteme und neuester Computer Vision Algorithmen in den letzten Jahren einen gewaltigen Schub erlebt. Gerade im professionellen Bereich hat sich Metashape (ehemals Photoscan) der russischen Firma Agisoft zur ersten Wahl für anspruchsvolle 3D-Rekonstruktionsaufgaben entwickelt.
Die leistungsstarke Software bietet einen umfassenden Werkzeugkasten mit State-of-the-Art Technologien für den gesamten photogrammetrischen Arbeitsablauf – von der Bildvorbereitung und Kamerakalibrierung über Punktwolkenerstellung, Polygonnetzgenerierung und Texturierung bis hin zur Nachbearbeitung und Datenausgabe. In diesem Beitrag werfen wir einen detaillierten Blick auf die technischen Verfahren und Besonderheiten, die Metashape so leistungsfähig machen.

Kernverfahren und Algorithmen in Metashape

Einsatzbereiche und Stärken
Vor- und Nachteile von Metashape
Neben der enormen Leistungsfähigkeit und Detailgenauigkeit bringt Metashape jedoch einige Nachteile und Herausforderungen mit sich:
Hoher Hardwarebedarf: Die Millionen- bis Billionen-Polygonberechnungen erfordern massive Hardware-Ressourcen wie Arbeitsspeicher, Grafikbeschleuniger und Parallelverarbeitung. Consumer-Hardware stößt schnell an ihre Grenzen.
Komplexität und Lernkurve: Die zahlreichen Parameter und Möglichkeiten zur Anpassung und Optimierung bieten zwar maximale Kontrolle, bedeuten aber auch eine steile Lernkurve für Professionelle.
Fehlende Integrationen: Während Kernaufgaben perfekt integriert sind, fehlt es etwas an nahtlosen Schnittstellen für KI-gestützte Funktionen, Animationen, CAD-Werkzeugen und direkter Engine-Integration.
Hohe Kosten: Die Profilizenzen für Metashape sind mit Preisen von mehreren Tausend Euro pro Jahr sehr teuer und für viele Einzelanwender kaum erschwinglich.