About the Author: Stephan

Im Blender 3d Viewport, oder genauer gesagt, in dessen Header, gibt es die Transform Orientations. Diese sind extrem nützlich um 3D-Objekte auf unterschiedliche Arten zu bewegen und zu drehen. Dieses extrem wichtige Basiswissen schauen wir uns in diesem Beitrag genauer an.

Transform Orientations in Blender: Ein Überblick

Ständig müssen Objekte in Blender bewegt, rotiert oder skaliert werden. Aber in welche Richtung? Die Richtungen werden normalerweise mit den Pfeilen angezeigt. Aber in welche Richtung die Pfeile zeigen und auf welcher Basis, dass kann mit den Transform Orientations festgelegt werden. Hier nun folgend die verschiedenen Arten der Orientierungsrichtungen.

Orientierung – Global

Beschreibung: Im Global-Modus orientiert sich die Transformationsrichtung an den festen Achsen der Szene (X, Y und Z). Diese Achsen ändern sich nicht, egal, wie das Objekt selbst gedreht oder skaliert wurde. Dieser Modus ist standartmäßig aktiviert und wird am häufigsten gebraucht.

Wann verwenden: Verwende diesen Modus, wenn du Objekte in der Szene in Bezug auf die festen Koordinaten des Raums positionieren willst, z. B. wenn du ein Gebäude auf die „globale Z-Achse“ ausrichten möchtest, damit es genau senkrecht steht.

Orientierung – Local

Beschreibung: Objekte besitzen ihre eigene Drehung. Wenn du ein Objekt in Blender drehst, wird diese „neue“ Drehung in den objekt-eigenen Drehungen gespeichert. Der Local-Modus orientiert sich an diesen eigenen Achsen des Objekts, basierend auf dessen Rotation. Wenn du ein Objekt gedreht hast, wird es in diesem Modus entlang seiner eigenen X-, Y- und Z-Achsen verschoben.

Wann verwenden: Besonders nützlich, wenn du ein Objekt entlang seiner eigenen Ausrichtung transformieren möchtest, zum Beispiel wenn du die Fensterfront eines Gebäudes entlang der Vorderseite verschieben willst, ohne dass die globale Szene dabei eine Rolle spielt.

Orientierung – Normal

Beschreibung: Im Normal-Modus bezieht sich die Transformation auf die Normalen-Richtung (senkrechte Linie) einer ausgewählten Fläche oder Kante. Das ist besonders hilfreich im Edit Mode, wenn du eine Transformation entlang der Normalen eines ausgewählten Elements durchführen möchtest.

Wann verwenden: Verwende diesen Modus, wenn du einzelne Flächen oder Kanten eines Objekts bearbeiten willst, z. B. um eine Fläche senkrecht zu ihrer Ausrichtung zu verschieben oder zu skalieren. Zum Beispiel kann ein querliegender Zylinder auf diese Art und Weise problemlos und einfach verlängert werden, indem die Fläche an einem Ende des Zylinders einfach weitergezogen wird.

Orientierung – Gimbal

Beschreibung: Der Gimbal-Modus richtet die Transformation an den Rotationsachsen des Objekts aus. Er ist besonders wichtig bei Animationen, da er die Reihenfolge der Rotationen respektiert und Probleme wie das „Gimbal Lock“ sichtbar macht.

Wann verwenden: Der Gimbal-Modus ist ideal für komplexe Rotationen und Animationen, bei denen es wichtig ist, die Abfolge der Rotationsachsen zu kontrollieren. Wenn du z. B. eine Armbewegung animierst, kann der Gimbal-Modus verhindern, dass die Achsen ungewollt blockieren.

Orientierung – View

Beschreibung: Der View-Modus richtet die Transformation an der aktuellen Ansicht (Kamera oder Viewport) aus. Das bedeutet, dass die Achsen sich so ausrichten, wie du das Objekt auf deinem Bildschirm siehst, unabhängig von der Szene.

Wann verwenden: Ideal, wenn du Transformationen entlang der Ansichtsebene durchführen möchtest, z. B. um Objekte zu verschieben oder zu skalieren, während sie im aktuellen Kamerawinkel bleiben.

Orientierung – Parent

Beschreibung: Der Parent-Modus richtet die Transformationsrichtung an der Orientierung des Elternobjekts aus. Wenn dein Objekt an ein anderes Objekt gekoppelt ist (Parent-Child-Beziehung), orientiert sich die Transformation an den Achsen des übergeordneten Objekts.

Wann verwenden: Dieser Modus ist nützlich, wenn du sicherstellen möchtest, dass ein Objekt relativ zum Elternobjekt transformiert wird, z. B. bei Gelenken einer Figur oder bei zusammengesetzten Maschinen, bei denen Teile in Abhängigkeit voneinander bewegt werden sollen.

Orientierung – Cursor

Beschreibung: Im Cursor-Modus wird die Transformation auf den 3D-Cursor ausgerichtet. Der 3D-Cursor ist ein Punkt, den du an eine beliebige Stelle in der Szene setzen kannst und der oft als Referenzpunkt für Transformationen dient. Hierbei sei erwähnt, dass auch 3D-Cursor eine eigene Rotation haben.

Wann verwenden: Verwende diesen Modus, wenn du Transformationen relativ zu einem bestimmten Punkt in der Szene durchführen willst. Zum Beispiel kannst du Objekte um den Cursor rotieren lassen, wenn dieser an einer speziellen Stelle positioniert ist.

Transform Orientations in Blender: Fazit

Die verschiedenen Transform Orientations in Blender ermöglichen dir eine präzise Kontrolle über die Art und Weise, wie du Objekte bewegst, drehst und skalierst. Die Wahl der richtigen Orientierungs-Richtung kann dir enorm helfen, komplexe Szenen einfacher und genauer zu gestalten, besonders wenn du mit verschachtelten Objekten, Animationen oder Szenen mit unterschiedlichen Achsen arbeitest.

Leave A Comment